Donnerstag, 29. November 2018

Weil wir gerade so über....

Tiere und Pflanzen des Jahres 2019 schreiben und lesen, stelle ich mal das  "Johanniskraut"/Hypericum perforatum vor, es ist die Heilpflanze des Jahres 2019.

Bei uns blüht sie im Garten und sehr verbreitet an den Weinböschungen. Ab Juni blüht sie als verzweigte Staude sie kann bis zu 1m hoch werden. Charakteristisch sind ihre ölhaltigen Blätter die- wenn man sie gegen das Licht hält- wie durchlöchert wirken. Zudem enthält sie einen roten Farbstoff, den man beim Zerreiben deutlich sehen kann. Daher der Name "Johanniskraut" weil sie an Johannes den Täufer erinnern soll, den man enthauptet hat, seine Enthauptung soll im Juni gewesen sein. Ausserdem enthalten Blätter und Blüten den Wirkstoff  Hyperizin der für die antidepressive Wirkung verantwortlich ist, aber da würde ich mich nur an den Arzt wenden,  Eigenanwendung wäre mir zu riskant. Johanniskraut ist mit seinen leuchtenden gelben Blüten im Hochsommer eine wahre Pracht. Die Zierformen sind jedoch nicht medizinisch wirksam, mit den gelben Blüten zieht es auch einige Insekten an.

Dienstag, 27. November 2018

Während die Schmetterlinge......

..... sich auf den Winter eingestellt haben, so jedes auf seine Art, ist bei " uns eine Zeit angekommen" wie es in einem Weihnachtslied heißt, da werden Linzertorten gebacken. Es ist ja schon der 1. Advent am Sonntag, die Zeit rennt. Unsere Kinder bekommen immer zum 1. Advent eine Linzertorte, Handmade von Mama und Papa. Ja, ihr habt richtig gelesen: Von Mama und Papa, der Papa sucht die Walnüsse, die Mama macht den Rest und dann sieht das so aus:



Diese zwei Linzer gehen  morgen auf  die Reise nach Bayern, dort werden sie schon erwartet, in München und in Regensburg.


Am Sonntag war noch einmal ein wunderbarer Herbsttag, den nutzten wir zu einem Spaziergang durchs Gelände.

Vielleicht eine letzte Rose?? Sie stand im Vorgarten unseres Nachbarn, sie schaut auch heute noch so aus, ich habe einen Blick darauf geworfen, weil es inzwischen Frost hatte.


Die Natur hat auch schon Vorsorge für das nächste Frühjahr getroffen, auf obigen  Foto sieht man die Rosette vom Färber-Waid/Isatis tinctoria. In einem alten Naturführer las ich dazu, ich zitiere: Seit rund 2000 Jahren wird der Färber-Waid  angebaut, aus seinem Kraut gewann man Indigoblau, was giftig ist. Bei uns braucht man es nicht anzusäen, es kommt ungebeten.

Das untere Foto zeigt die Rosette von der Königskerze/Verbascum thapsiforme, sie wird zu den Heilkräutern gerechnet, enthält Schleimstoffe in den Samen. Aus den Blüten kann man einen Tee machen, der schleimlösend und reizmildernd bei Husten wirkt.


Ein roter Farbklecks fällt gleich auf, wie dieses Pfaffenhütchen/Euonymus europaeus. Erst wenn die Samenkapsel aufspringt, sieht es aus wie ein "Pfaffenhütchen", seine harten Samenkörner sind nicht unbedingt ein Hochgenuss für Vögel, sie bedürfen schon eines sehr starken Schnabels.


Diese junge Rebe hat ihren ersten heißen Sommer hinter sich gebracht, ob sie den kommenden Winter auch so wegstecken kann? Das zeigt sich dann erst im Frühjahr.


Ja und dann trafen wir unseren Nachbarhund "Nuja" der auch unterwegs war. Ihm gefiel die Kletterei am Löss, da konnte man so richtig toll buddeln und der Löss rieselte sacht die Böschung herunter.



Vereinzelnd gab es auch noch Beeren, hier eine Kratzbeere/Rubus caesius, oder auch "Bereifte Brombeere" genannt. Man kann sie essen, aber schmecken tut sie nicht sonderlich, das ist eher etwas zum "Schnapsen".


Auf dem Nachhauseweg ein Blick auf unser Dörfchen, mit Weitblick auf den Schwarzwald.





Sonntag, 25. November 2018

Kleine Ergänzung......

.... zu meinem Schmetterlingspost. Ich habe mich mal schnell kundig gemacht, welcher Schmetterling es denn 2019 geworden ist, es ist der Schachbrettfalter/Melanargia galathea.

Die rosagefärbte Raupe überwintert im Streu auf dem Erdboden, ohne vorherige Nahrungsaufnahme. Im März fängt die Raupe wieder an, an verschiedenen Gräsern zu fressen. Ab Mai die Verpuppung in einem Gespinst am Erdboden, um danach als Falter sein Leben zu starten. Nahrungspflanzen sind überwiegend violette Blüten, wie Flockenblume, Kratzdistel und Skabiose, sie fliegen jährlich in einer Generation.



Heute ist herrliches Wetter bei uns, die Sonne steht voll am Himmel, mal schauen, was heute noch alles so fleucht und kreucht, denn wir hatten in der Nacht noch Frost. Allen Lesern einen schönen Sonntag.

Donnerstag, 22. November 2018

Den Schmetterlingen unter .........

.... die " Flügel " greifen, was ist das jetzt wieder?? Ganz einfach, ich habe mir Gedanken darüber gemacht, als ich das Schreddergut auf meine Beete verteilt habe, was machen unsere lustigen bunten "Sommervögel" im Winter??
Dazu ein paar Infos, die so interessant sind, dass ich es gerne weiterleiten möchte.
Viele Falter überwintern als "Ei", oft überzogen mit einer wärmenden Schicht. Andere völlig frei auf Pflanzen. Andere Schmetterlinge verbringen den Winter als Raupe am Boden oder in Baumrinden. Da gibt es auch harte Typen, die einfach frei an Futterpflanzen verharrenz.B. der Kleine Schillerfalter/Apatura illia an Zitterpappel, um gleich wenns Frühjahr da ist, als Erster am Büffet zu sein.



Der Kleine Eisvogel/Limenitis camilla hat eine andere Strategie, er spinnt sich sein Winterlager selber, das aussieht wie ein vertrocknetes Blatt.


Weit verbreitet ist die Überwinterung als Puppe in einem festen Kokon, gut getarnt als vertrocknetes Blatt oder Dorn, wie beim Aurorafalter/Anthocharis cardamines:



Wenige Falter überwintern als beflügelter Falter, als da sind:


Der C- Falter/Polygonia c-album.

Das Tagpfauenauge/Inacis io.

Der Kleine Fuchs/Aglais urticae.

Auch der Zitronenfalter/Gonepteryx rhamni gehört dazu.
Sie bevorzugen Höhlen, Stollengrund aber auch feuchte Keller, Garagen und Dachböden. Deshalb, wer einen solchen Schmetterling findet, bitte nicht stören, er verharrt in einer Winterstarre und wacht ganz von alleine auf, wenn wärmende Frühlingssonnenstrahlen ihn wachküssen, von Menschenhand aufgeweckt würde sein Tod bedeuten, auch nicht gutgemeint in eine Schachtel befördern und raus damit, nein, die Natur hat ihre eigenen Regeln
 Der Zitronenfalter hat da noch eine besondere Art wie er den Winter stemmt, dicht am Boden gedrängt, oder an Zweigen und Halmen harrt er von Oktober bis Mai aus und lässt sich sogar einschneien.Dank seines "Frostschutzmittel" in Form von Glyzerin gelingt es ihm, bis zu Minus 20° unbeschadet zu überstehen, welch ein Wunder der Schöpfung.

Dem Faulbaumbläuling/Celestrina argiolus genügt eine dichte Efeuhecke, die er sich auch mit dem Zitronenfalter teilt. Ich fand es so spannend, wie unsere Schmetterlinge den Winter überstehen, ich überlegte mir: Was kann ich dazu beitragen?? Nicht allzuviel, aber  einfach den Garten nicht so perfekt aufräumen. Hier und da ruhig ein paar Schmuddelecken stehen lassen, die Schmetterlinge und andere Tiere werden es uns den ganzen Sommer zeigen, wie dankbar sie dafür sind.






Mittwoch, 21. November 2018

In den Winterschlaf versetzt .....

..... habe ich gestern z.T. meine Gemüsebeete, wie das geht??? Ich zeige es euch.

Tüchtig Laub habe ich weggeschafft, anschließend verschreddert, um es dann auf meine abgeernteten Gemüsebeete zu befördern, das Wintergemüse, Grünkohl und Mangold, erhielten auf diesem Wege   noch eine warme Unterlage.
Heute, ein Blick aus dem Fenster zeigte mir, genau richtig, es hatte wieder Raureif und da sah alles so aus:

Weiß überpudert, auch ein schöner Blick, der Jahreszeit entsprechend, obwohl man sich erst wieder daran gewöhnen muss
Beim Schreddern der Feigenblätter, gab es auch einige runtergefallene Feigen, sie wurden mit verschreddert und dienen nun den Vögeln, die gerne im Laub scharren, als süße Sonderration. Bodenfresser sind ja bekanntlich die Rotkehlchen, sie benutzen lieber den Boden, dort finden sie eventuell auch noch Würmer und andere überwinternde Insekten. Auch Amseln scharren gerne im Laub, leider gibt es bei uns sehr wenige Amseln, sie haben sich noch nicht so richtig erholt nach der Krankheit, die sie dezimiert hatte, wie sieht es bei euch damit aus??

Laub dient nicht nur als zusätzliche Futterstelle für Vögel, nein, so ganz nebenbei schaffen sie den Winter über einen lockeren Boden.Viele "Bodenlockerer" schaffen unter dem geschredderten Laub weiter. Im Frühjahr reche ich den Rest Schreddergut ab und habe darunter eine schöne, krümelige Humusschicht, dank der kleinen unterirdischen Helfer.


Ein Gang durch den Raureifgarten zeigt immer noch Farbkleckse, umhüllt vom frostiegn Griff des anstehenden Winters. Hat auch so seine Rieze.

Völlig unbeeindruckt diese Blume, heißt sie nicht Eisblume? Wer weiß es ganz genau?

Sich verleiten liess sich diese Rose, ein paar Tage Sonne und sie brachte diese Knospe hervor und auch die "Sauger" dachten wohl: "He der Frühling fängt an", ja Pustekuchen, nun wird gefroren.

Naseweis hervorgelugt hatte auch dies "Kätzchen", da es ein Fell trägt, wird ihm die Neugier nicht allzuviel schaden, hoffe ich mal.

In der Vogeltränke ist ein Blatt eingefroren, man könnte auch sagen, es ist konserviert, aber für wen??
Soeben kommt die Sonne raus und alles sieht so einladend glitzernd aus, allen Lesern wünsche ich einen schönen Tag.






Montag, 19. November 2018

Ach wie ist es .....

..... kalt geworden und die Sonen scheint nicht mehr....... dieses Lied haben wir in der Schule oft gesungen, gerade um diese Jahreszeit.
Unglaublich wie schnell es Winter geworden ist, als ich am Sonntag aus dem Fenster schaute, war unser Garten vom Raureif überzogen, sah zwar schön aus, war aber bitter kalt.
Am Samstag hatten wir noch einen Spaziergang gemacht, den allerdings schon abgekürzt weil der Nordwind ins Gesicht pfiff und es sehr unangenehm war.
Ich konnte dennoch schöne rote Blätter fotografieren, ich stelle fest, in den Blogs erscheinen überwiegend gelbe Blätter, hier nun einmal der Kontrast:


Herrlich anzuschauen, noch einmal alles mit allen Sinnen geniessen, bevor der Wind alles verändert.


Auch die letzten Früchte sind nicht mehr lange so hübsch leuchtend, die Vögel werden ihnen bald den Garaus machen.


In den Reben zeigen sich auch rote Blätter, oder zumindest den Ansatz von Rot, wie im unteren Blatt. Die oberen Blätter sind wilde Reben, sie überziehen oft ganze Böschungen, das gefällt den Winzern nicht so gut.

Ebenfalls im Erdreich verfärbt sich die Zypressen-Wolfsmilch ganz langsam vom Grün ins Rot.

Rote Kirschblätter mit Blick auf den Kaiserstuhl gibt es nicht alle Tage zu sehen.

Dies sind jetzt keine Blätter, aber sie fielen direkt ins Blickfeld, die kleinen roten Zieräpfelchen, deshalb musste ein Foto her.

Verabschieden möchte ich mich heute musikalisch, unser Nachbar wurde 80 Jahre und die "Kaiserstühler Herolde" brachten ihm ein Ständchen, auch in ihrer Uniform, viel Rot zu sehen.
Zieht euch warm an und trinkt eifrig heißen Tee.








Donnerstag, 15. November 2018

Ich nehme euch ......

..... einfach mal mit auf eine Kräuterwanderung, habt ihr Lust??? Draussen ist im Moment nichts los, immer noch hängt Nebel in der Luft, da habe ich ein wenig in alten Fotos gestöbert und fand Fotos von einer Kräuterwanderung aus dem Jahre 2007. Mein Sohn begleitete mich damals und machte die Fotos, ich konnte ja keine machen, denn wenn ich die Leitung habe, muß ich liefern und kann mich nicht mit Fotos machen aufhalten. Also los gehts:

Zuerst müssen wir ein Stückchen durch den Ort, bevor wir die " Schlichtengasse" hinauf gehen.
Wieviel Leute damals mit dabei waren, weiß ich nicht mehr, es waren aber immer im Schnitt so ca.
25 - 30 Personen.

Immer wieder bleiben wir stehen und schauen uns die Flora an den Böschungen an, ich wartete dann immer bis alle da waren, es gibt immer ein paar Nachzügler, erst dann beginne ich mit der Vorstellung der Pflanzen.

Meistens verteilte ich für jeden Teilnehmer die vorgestellte Pflanze, forderte sie dann auf, daran zu riechen und zu schmecken, was die meisten Teilnehmer auch taten. Denn mein Ziel war es stets: Mit allen Sinnen die Pflanzen ertasten.

Die Teilnehmer wurden auch von mir immer aufgefordert, selber Pflanzen zu sammeln, um dann Fragen dazu zu stellen, die ich dann meistens beantworten konnte, ich bin ja keine ausgebildete Biologin, es ist mein Hobby. Das haben auch alle immer gut angenommen, teilweise waren auch unter den Teilnehmern Biologen dabei, ein Glück wußte ich das nie vorher, sonst wäre sicher eine gewisse Befangenheit da gewesen.

Hier lausche ich den Fragen der Teilnehmer, wir stehen gerade bei einem Schild, dort wird die Entstehung des Lösses geschildert, dazu gab es einige Fragen. Löss ist weder Sand noch Ton, sondern vermahlenes Gestein aus Urzeiten, hergeweht aus dem Rheinbett und bis zu 60 m an den Rändern des Kaiserstuhls aufgetürmt, Grundlage der guten Kaiserstühler Weine.




Zwischendurch machte ich immer wieder Stichproben, um festzustellen, haben es alle verstanden und auch behalten? Ich hebe die Pflanzen hoch und frage: "Wer weiß nochmal wie diese Pflanze heißt?" Meine Teilnehmer haben gerne mitgemacht, so hatte ich mein Feedback, ich wurde verstanden.





Es war mir immer sehr wichtig, dass wir den "Kaiserstühler Wetterfrosch " fanden, denn den kannten sie ja nicht und waren ganz neugierig darauf. " Was, ihr habt nen eigenen Wetterfrosch ? War die Frage," na da sind wir aber gespannt." So sieht der aus, eine Schnecke, die  "Zebrina detita", sie liebt die Wärme sehr, deshalb gibt es sie bisher auch nur am Kaiserstuhl, normalerweise lebt sie im Mittelmeerraum. Früh schon spürt sie,
wenn der Tag ungewöhnlich heiss wird, dann erklimmt sie hohe Grashalme oder Ähnliches, um sich dort dem leichten Wehen des Sommerwindes hinzugeben, denn, der Boden heizt an solchen Tagen bis zu 60° auf, dann wirds ganz schön ungemütlich im Schneckenhaus.

Höhepunkte waren auch immer die Begegnung mit einer Smaragdeidechse, man weiß ja nie, ob sie uns über den Weg laufen würden, weil sie das in der Regel nicht tut, muß man die Augen offen halten. Bis alle Fotografen ein Foto gemacht hatten, das konnte dauern, aber die Gelegenheit wollte sich natürlich niemand entgehen lassen.

Hin und wieder begegneten wir auch solchen Augen, davon waren nicht immer alle begeistert, ein scheuer Blick und weiter ging es.

Irgendwann war dann der Kopf voll von all dem Neuen, langsam wurde es dann Zeit, den Rückweg anzutreten. In der Regel waren wir 1 1/2 - 2 Stunden unterwegs.

Dann ging es wieder ins Naturzentrum, aber an dieser hohen Lösswand mußte noch kurz darauf hingewiesen werden, dies ist die Brutstätte des Bienenfressers unser ganz spezieller Exote aus dem Kaiserstuhl. Hier baut er seine Bruthöhle bis zu 1 1/2 m in den Löss, darüber war das Staunen jedesmal groß.

Die letzten Fragen wurden noch vor Ort beantwortet, dann lud ich alle zu einem kleinen Imbiss ins Naturzentrum ein. Dort gab es Quark mit Wildkräutern, gemischter Wildsalat und Kräutertee, samt selbstgebackenem Brot, hier wurden dann nochmals Fragen beantwortet und gestellt.
Leider kann ich solche Führungen in diesem Stil nicht mehr machen, meine Gesundheit lässt es nicht zu, nach meinem Empfinden ist die Nachfrage danach auch seltener geworden, damals war es der große Renner "Kräuterführungen", so geht alles einmal vorbei.