Dienstag, 10. Oktober 2017

Besuch im Ruhrpott

Ein paar Tage waren wir in Bochum, Anlass in erster Linie ein Verwandtenbesuch. Bochum ist ja eine Bergbaustadt gewesen, es gibt dort auch ein Bergbaumuseum, davon etwas später.



Bilder von der Zugfahrt, man kann überall den Herbst erkennen, manchmal ein wenig feucht und verschwommen aber überall bunt.

Dieser Reiter stand in Köln und macht, trotz Regen, eine gute Figur. Wir waren ja froh, dass die Strecke ins Ruhrgebiet befahrbar war, denn weiter nach Norden lag noch alles im Argen, die Züge endeten für manche Reisende an Orten, die nicht ihr Ziel waren, die mussten nun schauen wie sie ihr Ziel erreichen konnten.

Wenn man in Bochum ist, dann muss man unbedingt ins Bergbaumuseum gehen, das machetn wir auch. Ein hoher Förderturm zeigte schon von Weitem wo das Museum war. Man konnte ein Stückweit hinauffahren und den Rest, wenn man wollte, raufsteigen, das war für mich zu anstrengend.
Auch von hier hatte man einen schönen Blick auf Bochum:

Am Horizont sah man noch die Halden und daneben eine Fabrik von der ich nicht weiß, was die dort machen, ob dort die Kohle verarbeitet wird, um Strom daraus zu machen??

Viel Grün konnte man ebenfalls entdecken, das ist auch sehr nötig für die Stadt gewesen die überwiegend vom Kohleabbau gelebt hat. Heute ist Bochum eine nette Stadt geworden, mit einer ansprechenden Fussgängerzone und dem " Bermuda Dreieck". Es ist eine Meile an der dicht an dicht Kneipen, Currybratwurstbuden, Restaurants aus aller Herren Länder anzutreffen sind, wir hatten es vietnamesisch genossen, lecker.


Natürlich besichtigten wir das Bergbaumuseum, mit einem Fahrstuhl ging es ab in die Unterwelt. Raffiniert gemacht, ein Rattern und Schütteln simulierte einen rasenden Abgang nach unten mit Zwischenstop, dann erschien ein Kumpel an der Seite und sprach uns Mut zu, bereitete uns darauf vor, dass es gleich schön warm wird, ca. 40°. Tatsächlich, als wir nach einigen Metern ausstiegen, kam uns eine heiße Welle entgegen, die sich aber bald verflüchtigte.

Miteinander reden konnte man mittels diesem Telefon auch schon damals, alles Originale, das war sicher oftmals notwendig.

Zum Ziehen der Loren mit den geschlagenen Kohlen, holte man Pferde in den Berg runter, die hatten alle Namen, dies hieß Tobias. Man verband ihnen die Augen, sie haben nie wieder das Tageslicht gesehen. Es waren kleine Rassen, denn die Schächte waren niedrig, uns erzählten zwei Bergleute, sie waren gerade dabei, die Beleuchtung und andere Dinge zu begutachten, dass es ein paar 100 Pferde im Untergrund gab.

Bei Unglücken kam diese Rettungsrakete in Aktion. Man bohrte, falls möglich, ein Loch so groß, dass die Rettungsrakete gerade durchpasste, unten übernahmen dann die Kumpels das Anschnallen des zu Rettenden, die Erstversorgung mit Notverbänden usw. dann ging es ab nach oben. Um es kurz zu machen, es war ein mühsames Arbeiten ums Überleben und die Kumpels hatten sicher alle ihre Krankheitsprobleme wie Staublunge, Augenbeschwerden, Rücken und andere Beschwerden. Es war eine gute Darstellung der damaligen Zeit und 2000 wurde die Zeche geschlossen:

Diese Lore ist der Beweis dafür und steht als Denkmal unter Tage. Nach drei Tagen ging es wieder Richtung Heimat, ebenfalls mit Regen von Bochum an.
Aber als wir immer näher Richtung Baden kamen, begrüßte und die Sonne, sie kämpfte zwar noch, ging aber als Siegerin hervor:















2 Kommentare:

  1. Liebe Edith,

    da habt Ihr ja Glück gehabt mit Eurer Zugverbindung. Ich weiß gar nicht, ob man inzwischen schon wieder überall hinkommt.
    Dieses Bergbaumuseum würde mich ja auch echt interessieren. Leider ist es bis Bochum ein Stückchen zu weit und bei uns gab es ja nur den Tagebau. Muss wirklich toll sein, sich so etwas mal anschauen zu können.

    Liebe Grüße
    Jutta

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  2. Das Museum wäre auch was für mich. dank deiner Fotos habe ich schon was davon gesehen.
    Das in Baden die Sonne siegt war ja sowas von klar. :-)
    Liebe Grüße!

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