Sonntag, 25. Juni 2017

Heute musikalisch .....

... nee, nee nicht ich werde Musik machen, nein wir waren heute auf dem Orgelfest in Waldkirch.
Eventuell gibt es Kenner im Orgelbau, oder jemand interessiert sich für Orgeln.
In Waldkirch im Schwarzwald werden seit 200 Jahren Orgeln gebaut und zwar Drehorgeln, Konzertorgeln, Jahrmarktsorgeln, Bauchorgeln, alle drei Jahre ist dort ein großes Orgeltreffen.
In diesem Jahr waren mehr als 120 Orgeln, mit Spielern, angereist. So und nun kommen die Fotos ohne große Kommentare:

Sie war die erste Spielerin die uns begegnete als wir vom Bahnhof ins Getümmel eilten.

Sehr auffällig rot auf einem" Kärreli", einem Kinderwagen ähnlich, stand diese kleine Drehorgel.

Zum Teil hatten sich die "Drehorgler" sehr originell angezogen.

Die Spieler standen einzeln oder in Gruppen zusammen und mussten sich immer genau absprechen, wer jetzt seine Orgel in Bewegung setzen sollte.

Es gab auch riesige Kolosse, diese Orgel kam extra aus England und war sehr laut, deswegen stand sie auch am Rande der "Spielstrasse". Sie war fest installiert auf einem Pritschewagen, sonst hätte man sie nicht bewegen könne, das ist so eine Jahrmarktsorgel, damit machte man richtig "Remmi-Demmi."

Wunderschön bemalt waren einige große Orgeln, hier eine Scene auf dem "Piccadilly" und die Orgel nannte sich auch so.

Manche Figuren stampften und klopften als die Musik erklang.

Dieser coole Orgeldreher mit seinem süßen Affen, das waren zwei ganz "hinterfitzige" Gesellen, sie spielten nicht nur so harmlos hübsch, sondern der kleine Affe spuckte in weitem Bogen einen Wasserstrahl auf die Vorrübergehenden, zuerst erschracken sie, dann aber gab es lautes Gelächter. Ein kleiner Junge konnte garnicht genug davon bekommen, er wollte nicht mehr weiter, naja, bei den Temperaturen war eine Abkühlung nicht schlecht.

Er stand stramm da und dirigierte unerschrocken seinen Törn.

Super gut haben mir die "Moritatensängerinnen" gefallen, zu den Liedern gab es die Bildertafeln, die den Text nochmal grausig schön untermalten.


Als Beispiel die Geschichte vom Schinderhannes, die kennt ja wohl jeder, aber auch das "Sabinchen war ein Frauenzimmer..." stand auf dem Programm. Wie standen damals die Münder offen ob der gruseligen Geschichten in Wort, Bild und Gesang. Lang, lang ists her...

In anderen Regionen wurden natürlich auch Orgeln gebaut, aber in Waldkirch pflegt man die Tradition und alle kommen gerne. Strenge Regeln soll es geben, längst nicht jeder kann da einfach so auftreten, habe ich mir sagen lassen.


Einfach schön sind sie, so viele Details gäbe es zu zeigen alles meisterlich gefertigt.

In einer Hofeinfahrt stand diese Kleine, so Grammephon ähnlich, wir haben sie leider nicht in Aktion erlebt.


Es gab viel Austausch unter den Teilnehmern, ich denke, dass der Unterhalt der wertvollen Orgeln nicht unerheblich ist, es hingen auch an den kleinen Drehorgeln "Geldsäckchen" nein nicht zum Rausnehmen, sondern zu etwas hineintun, bitte schön.


Etwas Info muss sein, auf dem Weg zurück zum Bahnhof, fand ich diese beiden Tafeln sehr interessant, wer hätte das gedacht, über 1000 Jahre Datenspeicher auf Walzen.


















4 Kommentare:

  1. Das durfte ich schon einmal zu einem Stadtfest machen, kräftig bzw. gefühlvoll an der Kurbel drehen.

    schöne Beitrag für gewesene Erinnerungen,
    egbert

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  2. Die Drehorgelspieler gehörten mal zu Berlin, sind aber fast aus dem Stadtbild verschwunden. Na gut, wir haben ja inzwischen MP3 und Co.
    Liebe Grüße!

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  3. @ Ja klar, das stimmt, aber schön ists doch mit den "Orglern".
    Lieber Gruß
    von Edith

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  4. moin Edith,
    es war bei mir fast vergessen, früher stand auch auf dem Bremer Freimarkt eine riesige Jahrmarktsorgel und beim erinnern hatte ich sofort den speziellen Klang im Ohr...
    LG Kelly

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