Donnerstag, 15. November 2018

Ich nehme euch ......

..... einfach mal mit auf eine Kräuterwanderung, habt ihr Lust??? Draussen ist im Moment nichts los, immer noch hängt Nebel in der Luft, da habe ich ein wenig in alten Fotos gestöbert und fand Fotos von einer Kräuterwanderung aus dem Jahre 2007. Mein Sohn begleitete mich damals und machte die Fotos, ich konnte ja keine machen, denn wenn ich die Leitung habe, muß ich liefern und kann mich nicht mit Fotos machen aufhalten. Also los gehts:

Zuerst müssen wir ein Stückchen durch den Ort, bevor wir die " Schlichtengasse" hinauf gehen.
Wieviel Leute damals mit dabei waren, weiß ich nicht mehr, es waren aber immer im Schnitt so ca.
25 - 30 Personen.

Immer wieder bleiben wir stehen und schauen uns die Flora an den Böschungen an, ich wartete dann immer bis alle da waren, es gibt immer ein paar Nachzügler, erst dann beginne ich mit der Vorstellung der Pflanzen.

Meistens verteilte ich für jeden Teilnehmer die vorgestellte Pflanze, forderte sie dann auf, daran zu riechen und zu schmecken, was die meisten Teilnehmer auch taten. Denn mein Ziel war es stets: Mit allen Sinnen die Pflanzen ertasten.

Die Teilnehmer wurden auch von mir immer aufgefordert, selber Pflanzen zu sammeln, um dann Fragen dazu zu stellen, die ich dann meistens beantworten konnte, ich bin ja keine ausgebildete Biologin, es ist mein Hobby. Das haben auch alle immer gut angenommen, teilweise waren auch unter den Teilnehmern Biologen dabei, ein Glück wußte ich das nie vorher, sonst wäre sicher eine gewisse Befangenheit da gewesen.

Hier lausche ich den Fragen der Teilnehmer, wir stehen gerade bei einem Schild, dort wird die Entstehung des Lösses geschildert, dazu gab es einige Fragen. Löss ist weder Sand noch Ton, sondern vermahlenes Gestein aus Urzeiten, hergeweht aus dem Rheinbett und bis zu 60 m an den Rändern des Kaiserstuhls aufgetürmt, Grundlage der guten Kaiserstühler Weine.




Zwischendurch machte ich immer wieder Stichproben, um festzustellen, haben es alle verstanden und auch behalten? Ich hebe die Pflanzen hoch und frage: "Wer weiß nochmal wie diese Pflanze heißt?" Meine Teilnehmer haben gerne mitgemacht, so hatte ich mein Feedback, ich wurde verstanden.





Es war mir immer sehr wichtig, dass wir den "Kaiserstühler Wetterfrosch " fanden, denn den kannten sie ja nicht und waren ganz neugierig darauf. " Was, ihr habt nen eigenen Wetterfrosch ? War die Frage," na da sind wir aber gespannt." So sieht der aus, eine Schnecke, die  "Zebrina detita", sie liebt die Wärme sehr, deshalb gibt es sie bisher auch nur am Kaiserstuhl, normalerweise lebt sie im Mittelmeerraum. Früh schon spürt sie,
wenn der Tag ungewöhnlich heiss wird, dann erklimmt sie hohe Grashalme oder Ähnliches, um sich dort dem leichten Wehen des Sommerwindes hinzugeben, denn, der Boden heizt an solchen Tagen bis zu 60° auf, dann wirds ganz schön ungemütlich im Schneckenhaus.

Höhepunkte waren auch immer die Begegnung mit einer Smaragdeidechse, man weiß ja nie, ob sie uns über den Weg laufen würden, weil sie das in der Regel nicht tut, muß man die Augen offen halten. Bis alle Fotografen ein Foto gemacht hatten, das konnte dauern, aber die Gelegenheit wollte sich natürlich niemand entgehen lassen.

Hin und wieder begegneten wir auch solchen Augen, davon waren nicht immer alle begeistert, ein scheuer Blick und weiter ging es.

Irgendwann war dann der Kopf voll von all dem Neuen, langsam wurde es dann Zeit, den Rückweg anzutreten. In der Regel waren wir 1 1/2 - 2 Stunden unterwegs.

Dann ging es wieder ins Naturzentrum, aber an dieser hohen Lösswand mußte noch kurz darauf hingewiesen werden, dies ist die Brutstätte des Bienenfressers unser ganz spezieller Exote aus dem Kaiserstuhl. Hier baut er seine Bruthöhle bis zu 1 1/2 m in den Löss, darüber war das Staunen jedesmal groß.

Die letzten Fragen wurden noch vor Ort beantwortet, dann lud ich alle zu einem kleinen Imbiss ins Naturzentrum ein. Dort gab es Quark mit Wildkräutern, gemischter Wildsalat und Kräutertee, samt selbstgebackenem Brot, hier wurden dann nochmals Fragen beantwortet und gestellt.
Leider kann ich solche Führungen in diesem Stil nicht mehr machen, meine Gesundheit lässt es nicht zu, nach meinem Empfinden ist die Nachfrage danach auch seltener geworden, damals war es der große Renner "Kräuterführungen", so geht alles einmal vorbei.





















5 Kommentare:

  1. Liebe Edith,

    bei dieser Führung hätte ich mich auch liebend gerne angeschlossen. So, wie du sie jetzt beschreibst, d.h. wie du sie durchgeführt hast, haben alle viel an Wissen und Erfahrung mit nach Hause nehmen können.:-)

    Klar, dass jeder auch ein Foto von der hübschen Smaragdeidechse machen wollte. Man sieht sie ja auch nicht alle Tage, aber die anderen großen Auggen, die haben mich fasziniert.

    Einen krönenden Abschluss der Wanderung fand dann noch durch das gemeinsame Schmause statt. Da konnten alle noch mal schmecken, wie gut Natur schmecken kann. :-)

    Wir hatten heute auch einen ganz trüben Tag, keinen Nebel, aber gestern Sonnenschein pur. :-)

    Liebe Grüße und hab einen schönen Abend
    Christa

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  2. Schön, dass Du Interessierten die Natur nähergebracht hast und schade, dass das Interesse der Anderen nachlässt bzw es Sein Gesundheitszustand nicht ehe zumässt.

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  3. Hallo Edith,
    Mensch, so eine spannende Wanderung! Den Wetterfrosch kannte ich noch nicht, die Zebrina zwar schon, aber ich wusste nicht, dass sie solche Kunststückchen kann!
    VG
    Elke

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  4. Liebe Edith Du warstbei mir, danke, und ich komme gern zu Dir und habe diese interessante Wanderung mitgemacht, die Natur fühlen und schmecken. Gut hast Du das im Griff und sicher auch als Autodidaktin mehr Erfahrung als macher gelernter Biologe. Erfahrung in der Praxis ist alles!
    Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende, Klärchen

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  5. Liebe Edith,

    so etwas würde ich zu gerne auch einmal mitmachen. Bei mir scheitert es aber meistens an der Anfahrt. Das meiste ist einfach auch zu weit weg. Da müsste man dann vor Ort übernachten und das wird dann oft auch sehr teuer. Interessieren würde mich das aber schon mal.

    Liebe Grüße
    Jutta

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